Tiefe Hyaluron-Filler sind die neueste Filler-Generation und kommen insbesondere zum Volumenaufbau am Jochbein als sogenannte
Volumentherapie oder Liquid-Lifting zur Anwendung.
Für den Einsatz dieser Substanzen ist das Verständnis der altersabhängigen Volumenveränderung im Gesicht erforderlich.
Im jugendlichen Alter befinden sich die Volumendepots im Mittelgesicht, somit hoch über dem Jochbein.
Mit zunehmendem Lebensalter kommt es zu einem Volumenverlust über dem Jochbein.
Dieses Absinken der Fettdepots wird durch die Schwerkraft und durch fehlende Haltebänder hervorgerufen.
Das Volumen verlagert sich dann in den unteren Gesichtsbereich.
Durch den resultierenden Volumenmangel im Mittelgesicht bildet sich die Tränenrinne aus und der Volumenverlust führt zu Knitterfalten der
Wangen.
Das nach unten wandernde Volumen bleibt an der Nasolabialfalte hängen, führt somit zur Ausprägung der Nasolabialfalte und auf dem weiteren Weg nach unten zu den
Marionettenfalten.
Letztendlich bleibt das Volumen in den Hängebäckchen liegen.
Die Folge ist eine Veränderung der ehemals glatten Kinnlinie und der Verlust jugendlich wirkende Gesichtszüge.
Dies wird in den folgenden Abbildungen verdeutlicht :
(Bilder aus sculptra-webseite, mit freundlicher Genehmigung durch Dr.med. Detzel, Sanofi-Aventis)
Durch die Anwendung der Filler im Jochbeinbereich wird das fehlende Volumen wieder aufgebaut. Es erfolgt somit ein dreidimensionaler Volumenaufbau,
verbunden mit eine Anhebung und Straffung der Wangenhaut, Minderung der Nasolabial-Falten und auch der Hängebäckchen.
Aufgrund der Straffung der Wangenhaut durch den Volumenaufbau, wird diese Verfahren auch als Liquid-Lift bezeichnet.
Das Ergebnis sind frische, jugendlich wirkende Gesichtszüge und ein gesundes, vitales Aussehen mit einer Wirkdauer von bis zu 24 Monaten.
Eine weitere Indikation für tiefe Filler ist die Marionetten-Falte, mittlerweile statt "Merkel-Falte" auch als "German-Line" im englischen Sprachgebrauch
bezeichnet.
Die Haut ist in diesem eingesunkenen Bereich durch Haltebänder an den darunter befindlichen Muskel Depressor Anguli Oris (DAO) angeheftet. Dadurch liefert die
Behandlung von außen in dem subkutanen Areal zwischen Haut und Muskel oft keine ausreichenden Ergebnisse.
Die folgende Technik nach Dr.med. Gerhard Sattler ist daher sehr effektiv:
Nach Setzen eines Hyaluron-Depots mit Lokalanästhetikum in der Tiefe des Pre-Jowl-Sulcus, wird anschließend mit der atraumatischen TSK G22
Steriglide-Kanüle der Bereich zwischen DAO und Mucosa fächerförmig unterminiert, um dort eine relativ geringe Menge von 0,3 - 0,5 ml eines hochvernetzten Fillers, z.B Juvederm Voluma, zu
plazieren. Die Mucosa dient hier als Widerlager bzw. Abstützung für die angewendeten Filler.
Durch diese Vorgehensweise kommt es einerseits zu einer Glättung der Marionetten-Falte und zu einer besonders gleichmäßigen Anhebung der eingesunkenen Areale
unter den Mundwinkeln.